Tauchen und Schnorcheln auf Reisen

Jetzt bin ich sehr voreingenommen als Tauchlehrerin, aber möchte euch gerne an meinem Wissen und meinen Erfahrungen teilhaben lassen. Reisen bedeutet für mich, Land und Leute kennenzulernen und dazu gehört natürlich auch die Unterwasserwelt.

Warum tauchen?

Tauchen ist neben dem ins-All-fliegen die einzige Möglichkeit, deinen Körper wirklich physisch in den schwerelosen Zustand zu bringen. Das wird dir vermutlich nicht direkt am Anfang gelingen, doch hast du es erstmal gelernt, wirst du dieses Gefühl lieben.
Beim Tauchen kannst du der Unterwasserwelt deutlich näherkommen, also beim Schnorcheln. Du kannst dir aus der Nähe bunte Korallen und Fische anschauen und auch Tiere beobachten, die von der Wasseroberfläche nicht zu sehen sind. Es herrscht Stille und die normale Welt macht für einen Augenblick Pause. Die Unterwasserwelt ist so majestätisch, unberührt und zu großen Teilen noch unerforscht.

Du warst noch nie tauchen?

Kein Problem, überall wo es Tauchschulen gibt, gibt es auch die Möglichkeit, Schnuppertauchen zu machen. Das ist eine super Möglichkeit, in den Sport reinzu“tauchen“ (haha) und zu schauen, ob es etwas für dich ist, oder nicht. Schnuppertauchen geht nur wenige Stunden und ermöglicht dir erste Eindrücke von der Unterwasserwelt.

Du möchtest unterwegs tauchen lernen?

Auch kein Problem! So ziemlich jede Tauchschule bietet Anfänger-Tauchkurse an. Für diese brauchst du ein paar Tage (2-4) Zeit. Das Ganze nennt sich dann „Open Water Diver“ und zertifiziert dich hinterher als Taucher.  Der Kurs besteht aus einem Theorie- und einem Praxisteil. Je nachdem wie viel Zeit du hast, kannst du bei einigen Tauchschulen die Theorie auch schon bequem vorher online machen und sparst dir dann vor Ort etwas Zeit.

PADI? SSI? CMAS?

PADI und SSI sind die gängigsten Tauchverbände, bei denen man tauchen lernen kann. Es gibt noch zig andere, wie I.A.C., etc. Doch PADI und SSI sind definitiv am häufigsten vertreten.

CMAS hingegen ist ein Tauchsportverein und funktioniert etwas anders als PADI und SSI, unterm Strich lernt man meiner Meinung aber bei allen das gleiche.

Es gibt hitzige Diskussionen darüber, welcher Anbieter nun der Beste ist. Solange du nicht vorhast, professionell als Tauchlehrer / Guide zu arbeiten, ist es in meinen Augen völlig egal. Alle greifen auf die gleichen physikalischen und medizinischen Erkenntnisse zurück und erfüllen alle die erforderlichen Sicherheitsstandards.

Wie findest du die richtige Tauchschule?

Das Wichtigste aus meiner Sicht bei einem Tauchkurs ist neben dem Sicherheitsaspekten, das Vertrauen. Vertraut ihr eurem Tauchlehrer und fühlt euch sicher / wohl, ist das schonmal die halbe Miete. Tauchen ist ein Extremsport und unter Wasser atmen wird bis zu dem Tauchkurs nichts gewesen sein, was alltäglich zu deinem Leben dazu gehört. Daher ist es essentiell, dass du dich gut aufgehoben fühlst. Schreib also ruhig vorher die Tauchschulen an und schau, wie du dich mit der Kommunikation fühlst. Bist du schon vor Ort, geh einfach mal bei Tauchschulen vorbei und lasse dich informieren.

Zudem solltest du, falls du dich nicht sicher mit Englisch fühlen, eine deutsche Tauchschule suchen. Glaube mir, die gibt es wie Sand am Meer. Fast überall wo du tauchen möchtest, wirst du deutschsprachige Tauchlehrer finden. Es ist wichtig, dass du wirklich verstehst, was dir beigebracht wir und da eh einiges Neues auf dich zukommt, gönn dir den Luxus und lerne auf deiner Sprache, wo du dich sicher fühlst.

Was passiert nach dem Kurs?

Tauchen ist ein Buddy-Sport, das heißt, beim normalen Sporttauchen wirst du nie allein tauchen gehen, sondern musst immer mit jemand anderem tauchen, einem „Buddy“. Nach dem Open Water Kurs (OWD) darfst du fast überall auf der Welt selbstständig mit einem Buddy tauchen gehen. Solltest du dich nach dem OWD-Kurs noch nicht bereit fühlen, selbstständig tauchen zu gehen, oder falls du Jemanden haben möchtest, der sich vor Ort unter Wasser auskennt und dir die besten Spots zeigt, kannst du jederzeit einen lokalen Guide buchen, der dir im Idealfall noch Tipps gibt und dir das bestmögliche Erlebnis unter Wasser ermöglicht.

Du warst schonmal im Meer schwimmen oder schnorcheln und hast dich nicht besonders wohl gefühlt?

Kein Problem! Die meisten denken, dass tauchen, wie schnorcheln ist und dass wenn sie schnorcheln oder schwimmen nicht mögen, sie auch tauchen nicht mögen. Spoiler Alarm: Das ist so nicht korrekt.

Beim tauchen tauchst du in das Meer ein und hast einen 360 Grad-Blick, der dir ein komplett anderes Gefühl gibt, als wenn du im Meer schwimmst und unter dir nicht sehen kannst, was dort vor sich geht. Auch schnorcheln ist anders, da du auf dem Wasser treibst und ein ganz anderes Körpergefühl hast. Beim tauchen bist du mittendrin im Geschehen und hast alles im Blick. Solltest du also weder schwimmen noch schnorcheln sonderlich mögen: Probiere tauchen trotzdem mal aus und schau, ob es eventuell etwas für dich ist.

Equipment auf Reisen

Beim Tauchen benötigt man einiges an Equipment, für das du meistens beim Reisen nicht wirklich Platz haben wirst und von allem beim Backpacken nicht monatelang mit dir mitschleppen kannst / möchtest. Man kann sich in den Tauchschule alles ausleihen und trotzdem empfehle ich dir, zumindest ein Paar Dinge mitzunehmen:

  • Maske (ACHTUNG: Es heißt nicht Taucherbrille, sondern Maske): Ein gut sitzende Maske ist die halbe Miete. Sollte die Tauchschule veraltete oder nicht gutsitzende Masken haben, bekommst du die ganze Zeit Wasser in die Maske oder sie beschlägt und du kannst den Tauchgang nicht richtig genießen. Also empfehle ich immer, eine eigene Maske dabei zu haben. Du bist Brillenträger? Kein Problem, es gibt Masken mit Sehstärken.
  • Schnorchel: Da du eh schon eine Maske dabeihast, kannst du auch direkt den passenden Schnorchel mitnehmen und überall auf deiner Reise mal eben ins Meer hüpfen und einen Blick unter Wasser erhaschen. Schnorchel Ausrüstung vor Ort auszuleihen ist oft teuer, daher lohnt es sich, zumindest Maske und Schnorchel dabei zu haben.
  • Tauchcomputer: Solltest du vorhaben, regelmäßig tauchen zu gehen, lohnt sich definitiv ein eigener Tauchcomputer. Zwar haben Tauchschulen oft auch Computer zum Ausleihen, allerdings sollte man mit dem Tauchcomputer und seinen Funktionen vertraut sein. Zudem läuft man immer Gefahr, dass der Computer kürzlich erst mit einem anderen Gast unter Wasser war und daher falsche Werte angibt.

Alles andere kann man sich aus meiner Sicht problemlos ausleihen und nimmt ansonsten nur Platz weg. Gehst du natürlich richtig in Tauchurlaub oder auf eine Tauchsafari, sieht die Sache allerdings wieder ganz anders aus.

Tauchunfallversicherung

Tauchen ist ein Risikosport und sollte auch als solcher ernstgenommen werden. Bevor man den Kopf unter Wasser steckt, sollte man sich über Tauchunfallversicherungen informieren, da einige normale Versicherungen, Tauchunfälle nicht mit abdecken.

Es gibt 2 sehr bekannte Versicherungsanbieter:

Beide nehmen sich nicht viel und haben einen sehr guten Kundenservice. Mit Beiden habe ich Erfahrungen sammeln „dürfen“ und kann wirklich beide wärmstens empfehlen.

Beide sind nicht teuer und ich verspreche euch hier gilt: „Besser haben, als brauchen!“.

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