Meine Reiseroute











77 Tage Safari? Wird das nicht langweilig? Das war wohl die in meinem Kopf meistgestellte Frage.
Eine Bekannte hatte mich auf diese Safari durch Afrika aufmerksam gemacht und das Erste, was ich dachte, war: Oh Gott, ich habe noch nie eine Safari gemacht. Macht man das nicht normalerweise nur ein paar Tage? Was, wenn ich das gar nicht mag? Und was, wenn es nach ein paar Tagen langweilig wird?
Das Konzept war für mich absolut neu: Ein Bus. 10 Länder. 20 Leute. Ein riesen Truck fährt von Land zu Land und hält an den verschiedensten Orten, alles ist organisiert und die Gruppe bleibt Großteils die gleiche. Und das mitten durch Afrika. Wie wild! Als ich das meinen Freunden erzählt habe, haben mich zunächst alle für verrückt gehalten. Und trotzdem habe ich auf mein Bauchgefühl gehört und zu dem Abenteuer meines Lebens zugestimmt.
Ich werde euch hier nicht Tag für Tag das Programm runterrattern, das könnt ihr HIER selbst nachlesen. Die Reise ging von Nairobi bis Kapstadt – Kenia bis Südafrika.
An Tag 1 haben wir im Truck unseren Fahrer, Guide und die Gruppe kennen gelernt. Während der nächsten 77 Tage wurden immer wieder Gruppen eingeteilt, die unterschiedliche Aufgaben hatten:
- Kochteam: Zuständig für Frühstück, Abendessen und Einkaufen
- Sicherheitsteam: Stellt sicher, dass immer alles am Truck abgeschlossen und sicher verstaut ist
- Gepäckteam: Lädt sobald wir an einem Campingplatz ankommen sind, alle Gepäckstücke und Zelte aus
- Putzteam: Putzt nach dem Ankommen in einem Camp den Truck und desinfiziert die Sitz
Dich interessiert nur ein bestimmter Aspekt meiner Safari? Dann springe direkt zu deinem Wunschthema.
Fortbewegung



Wir sind die 77 Tage in einem quietschgelben Overland-Truck unterwegs gewesen. Dieser Truck ist super bequem und rustikal. Er ist mit einer Ladestation und Musikboxen, sowie einem Safe und Kühlschrank ausgestattet. So wird die Zeit so angenehm, wie möglich gestaltet. Es gibt einen Buzzer, der wie in einem Bus gedrückt werden kann, sobald jemand einen Stopp braucht (z.B. für die Buschtoilette).






Unterkunft
Grundsätzlich wird fast jede Nacht in Zelten geschlafen. Je nach Auslastung der Tour wird das Zelt zu zweit „bewohnt“. Zu Beginn der Safari gab es eine Einweisung, wie man mit dem Zelt umzugehen hat und es am einfachsten und schnellsten auf- und abzubauen ist. In manchen Orten wird nicht gezeltet, sondern in von Absolute Africa vorgebuchten Hotels/Jugendherbergen/Hostels geschlafen, das ist aber eher die Ausnahme. Auf den meisten Campingplätzen gibt es die Möglichkeit, zu „upgraden“, also für eine zusätzliche Gebühr eine andere Unterkunft zu erhalten, z.B. große und komfortablere Zelte oder Hotelzimmer. Glaubt mir, zwischendurch ist das eine willkommene Abwechslung. Die Organisation stellt Zelt und Matratze (am Anfang gewöhnungsbedürftig, aber hinterher eigentlich ganz bequem).
Essen/Trinken
Jeden Tag ist ein anderes Team dafür zuständig, Frühstück und Abendessen zuzubereiten und glaubt mir, auch wenn ihr vielleicht nicht super gerne kocht, in der Gruppe und über offenem Feuer kann das ganz schön Spaß machen! Das Mittagessen ist nicht im Preis enthalten und muss von jedem Einzelnen selbst organisiert werden.
Alle paar Tage wird an einem großen Supermarkt gehalten und Lebensmittel für die nächsten 2-3 Tage eingekauft. Dort habt ihr auch die Möglichkeit, euch für das Mittagessen etwas zu kaufen. Im Truck gibt es Stauraum und einen Kühlschrank für Lebensmittel. Generell wird natürlich auf unterschiedliche Essverhalten / Unverträglichkeiten geachtet. Bei uns dachte jeder „Hmm…. Safari in Afrika? Da werden wir wohl abnehmen“. Und im Endeffekt haben wir unfassbar gut, lecker und viel gegessen.





Programm
Ich würde sagen circa 80 Prozent ist das Programm festgelegt während der 77 Tage. Es gibt jedoch auch Tage, an denen ihr Optionen habt, die ihr zusätzlich buchen könnt. Z.B. eine Heißluftballonfahrt über der Masai Mara, Mehrtägige Tour ins Okavango Delta, Helikopterflug über die Victoriafälle etc. Meistens wird ein Abend vorher besprochen, was am nächsten Tag ansteht und ob man Optionen buchen kann. Man kann sich dann entscheiden und dem Guide das dementsprechende Geld dafür in Bar geben.
Geld
Viele Optionen vor Ort werden mit USD bezahlt, nehmt daher unbedingt genug Bargeld in USD mit auf die Safari. Ihr benötigt generell Geld für Optionen, Mittagessen, Trinkgelder und ggfs. zum „upgraden“ von den Zelten sowie Getränken und Souvenirs. Es gibt aber in den Trucks einen Safe, indem ihr euer Bargeld sicher lagern könnt.
SIM-Karten
Wir haben jedes Mal, nachdem wir in ein neues Land gereist sind, einen Stopp eingelegt bei SIM-Karten-Anbietern und haben uns lokale SIM-Karten besorgt. Das kann ab und zu ganz schön nervenaufreibend sein, daher hat es sich nicht immer gelohnt, wenn wir z.B. nur 5 Tage in einem Land waren. Hierfür kann ich euch als Alternative eine eSIM (z.B: von Airalo) empfehlen. Kostet etwas mehr, ist aber unkompliziert und schnell. Zudem hatten wir oft auf den Campingplätzen WLAN z.B. an der Rezeption (ACHTUNG: Oft, aber nicht immer! Verlasst euch also lieber nicht auf die Aussage.)
Equipment
Zelt und Matratze wird von der Organisation bereitgestellt, ihr benötigt allerdings Einiges an Equipment für die Safari:
- Schlafsack
- Reisekissen
- Stirnlampe
- Moskitospray
- Powerbank
- Trekkinghosen
- Dicke Socken
- Kopfbedeckung
- Campinggeschirr (Teller, Schüssel, Besteck)
- Wanderschuhe
- Fernglas (optional)
- Reisehandtuch
- Reisewäscheleine (während der Safari haben wir per Hand gewaschen)
- Reisewaschmittel
- Malariaprophylaxe
- Kartenspiel (optional)
- Nachhaltige Trinkflasche
Achtung: Im Truck ist nicht endlos Stauraum für euer Gepäck, nehmt also nur das Nötigste mit auf die Safari.
Meine Absoluten Highlights der Safari:






- Schlafen unter freien Himmel auf dem Hausboot Lake Kariba, Sambia/Simbabwe
- 2 Nächte im Okavango Delta
- Helikopterrundflug über das Okavango Delta, Botswana
- Schwimmen im Devil’s Pool, Sambia
- Gorilla-Trekking in Uganda
- Game drive und Gnuwanderung in der Masai Mara, Kenia
- Schlafen unter freiem Himmel in Spitzkoppe, Namibia
- Quadtour durch die Wüste in Swakopmund, Namibia
Was ich „bereue“ nicht gemacht zu haben, ist ein Heißluftballon über die Masai Mara in Kenia. Ein paar Leute aus meiner Gruppe haben dieses Spektakel erleben dürfen und ich bereue bis heute, dass ich es nicht auch gemacht habe. Es ist teuer, aber meiner Meinung nach jeden Cent wert.
Fazit
Unterm Strich würde ich sagen, ich möchte nicht einen einzigen Tag der 77 Tage missen müssen. Jeder Tag war anders, aufregend und es wurde nicht ansatzweise langweilig. Das Programm, die Natur und die Kultur sind einfach einzigartig. Zurück also zu meinem Gedanken von vor der Safari: 77 Tage ist auf keine Fall zu lang und ihr werdet euch eher wünschen, dass die Tour nie endet.
Was ich euch gerne noch als Tipp mitgeben möchte: Nehmt euch warme Sachen mit. Je nach Jahreszeit kann es nachts extrem kalt werden. Mütze, Schal und dicke Jacke sollten also je nach Jahreszeit definitiv mit ins Gepäck, genauso wie dicke Socken und ein wirklich warmer Schlafsack.
Die 77-Tages-Tour kann auch in Etappen gebucht werden. Solltet ihr jetzt also denken: „Wie soll ich jemals 77 Tage Urlaub bekommen?“- kein Problem! Schaut einfach mal auf der Webseite von Absolute Africa nach, dort gibt es ganz viele unterschiedliche Varianten. Kenia bis Kapstadt ist die gesamte Route und man kann quasi früher „aussteigen“ oder später „dazu steigen“.
Für mich ist und war die Safari die beste Zeit meines Lebens. Ich habe so viele tolle Freunde dazugewinnen dürfen durch die extrem intensive Zeit. Jeder hat Jeden unterstützt, wir haben miteinander gelacht, geweint und gefeiert. Haben so viele einmalige Tiersichtungen erleben dürfen und haben Eindrücke der unterschiedlichsten Natur und Kulturen in Afrika erlebt.
Solltet ihr Fragen zu der Tour haben, schreibt es mir hier gerne in die Kommentare.
Hallo liebe Annika,
super Erfahrungsbericht, da bekommt man nen schönen Einblick und richtig Lust !
Wie ist das mit den USD, hattest du die in Afrika abheben können oder musstest du diese von Deutschland einführen ?
Freue mich auf eine Antwort
lg Debbie 🙂